Javi Jimenez: Ohrwurm „Runaway Baby“ oder: Beim Weggehen halte ich dir die Türe auf…

Es gibt Songs, die ihren Inhalt deutlich erkennbar bereits in ihrem Sound widerspiegeln. Dann gibt es solche, denen man zunächst gar nicht anmerkt, wie „straightforward“ (neudeutsch gesprochen) sie sind. Und ist es nicht schön, wenn man mit jemandem „abrechnet“, es aber so erscheint, als würde man genau das Gegenteil tun, nämlich einer Person die Liebe gestehen? Überraschung ist alles. Und eine gut platzierte Pause steigert die Spannung und kann man doch ebenfalls nicht verachten.

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Die neue Single „Runaway Baby“ vom vielversprechenden Newcomer Javi Jimenez aus Costa Rica hat all das zu bieten – und einen eingängigen sowie Roadtrip-tauglichen Indie-Pop-Sound, der Fans des – hier vorgestellten – Trios Nightly aus Nashville ebenfalls ansprechen sollte.

„Lass’ uns zusammen ins Paradies entfliehen!“ ist nicht, wovon „Runaway Baby“ handelt. Das „Wegrennen“ des Songtitels lässt sich eher als „freundliche“ Aufforderung an das Gegenüber verstehen, so schnell wie möglich zu „verschwinden“ und das „bitte, bitte“ am besten so weit wie möglich von einem entfernt. Wenn schon klare Worte, dann auch richtig. Und wenn der/die Ex ohnehin bereits vorhatte, das Weite zu suchen, dann doch umso besser.

Oder wie Javi Jimenez es via ,The Daily Listening’ selbst ausdrückte: „Klar, da stehen einige gemeine Dinge drin, auf die ein reifer Mensch nicht besonders stolz wäre, wenn er sie der/dem Ex sagen würde, nur weil er verletzt ist. Aber ich denke, das ist auch das Schöne an diesem Lied, denn der reife Mensch fühlt diese Dinge immer noch, sagt sie aber einfach nur nicht.“ Auf jeden Fall hörenswert!

Wer es ein bisschen optimistischer mag, dem sei außerdem auch der Vorgänger-Track „4ever“ des Sängers und Songwriters empfohlen!