Ben Ellis: „Runner Up“ oder: auch als „Nummer 2“ kann man noch gute Laune haben

Ein Rhythmus, bei dem man „mit muss“ und ein Text, bei dem man manchmal schmunzelt, der aber zugleich auch traurig stimmt: das ist die neue Single „Runner Up“ von Ben Ellis kurz zusammengefasst.

Der junge, vielversprechende britische Newcomer soll unter anderem Harry Styles zu seinen Inspirationen zählen und ist bei seinem neuen ansteckenden Werk vor allem eines: ehrlich.

Anzeige

Und bei einem ehrlichen musikalischen Storytelling darf man dann auch solche Dinge erfahren wie, dass der schöne „Beruf“ der Hellseherin/des Hellsehers überall auf der Welt seine Klientel findet. Denn was macht man, wenn man unbedingt, ja ganz dringend hören möchte, dass es mit dem/der von Herzen ersehnten Wunschpartner*in doch noch eine gemeinsame Zukunft bis ans Ende aller Tage und ewiglich rosige Zeiten geben wird? Man ruft bei AstroTV an. Spaß beiseite – oder doch nicht?

Jedenfalls wird bei „Runner Up“ gleich zu Anfang davon erzählt, wie der Protagonist seine Herzensdame – die ganz offensichtlich aber jemand anderen im Kopf und Herzen hat – zu einem Hellseher/einer Hellseherin fahren durfte. Nachdem auch schon der Songtitel ausdrückt, nur „zweite Wahl“ zu sein, darf also bezweifelt werden, dass bei der esoterischen Sitzung die Zuneigung zu dem freundlichen „Chauffeur“ erörtert wurde.

Tatsächlich wird bei „Runner Up“ von Ben Ellis deutlich, dass sich der Song um eine einseitige Liebe dreht und darum, für die Dame des Herzens nur ein guter Kumpel zu sein. Uptempo und mit gar nicht triefend melancholischem Sound wird dabei von Gefühlen des Schmerzes, der Verletztheit, Enttäuschung und der unerfüllten Sehnsucht berichtet. Auch der dazugehörige Visualiser mutet überhaupt nicht traurig an. Da wir mittlerweile wissen, dass in der Musik alles geht, also auch ein trauriger Text mit einem Gute-Laune-Sound bleibt nur zu sagen: auf jeden Fall hörenswert!