James Deacon: Debüt-EP „The Calling“ bietet musikalisch wie gesanglich so einiges – Review

„Look out, keep your eyes on me“ heißt es in dem Track „Look Out“ von James Deacon aus seiner gerade veröffentlichten Debüt-EP „The Calling“. Und in der Tat spricht alles dafür, dass bald keiner mehr an der Musik des aufstrebenden südafrikanischen Newcomers vorbeikommen wird.

In nur sechs Songs präsentiert das 22-jährige Talent nämlich eine beachtliche musikalische Bandbreite, die ihresgleichen sucht. Diese vermittelt er mit beeindruckend kraftvoller, sonorer Stimme, die aber auch in den Höhen genauso überzeugen kann. Die musikalische Vielfalt äußert sich in einer Mischung aus Soul, Rock, Hip-Hop/Rap und Elektropop, kombiniert mit einem sehr persönlichen, sehr ehrlichen und offenen Einblick in das Leben des Sängers, Songschreibers und Multiinstrumentalisten. Tracks wie „Not Givin’ Up“, „Son of Apollo“ und „Look Out“ spiegeln zudem auch die Entschlossenheit von James Deacon wider, der nach einem lebensbedrohlichen Unfall nicht mehr in der Lage war, die Instrumente zu spielen, die er liebte (Violine und Gitarre), seine Reha und Zielstrebigkeit ihn aber dazu anspornten, trotzdem eine musikalische Karriere zu verfolgen.

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Die vorwärtstreibende Power-Single „Not Givin’ Up”, dessen Intro insbesondere Erinnerungen an Rag’n’Bone Man weckt, bildet dann auch den starken Eröffnungstrack seiner EP. Wie der Musiker erklärte, geht es inhaltlich darum, „die Sicherheit eines Tages- oder Schreibtischjobs zu verlassen und meinen Traum zu verwirklichen, unabhängig davon, wie schwierig es sein wird, dahin zu gelangen, wo ich hin möchte. Das Leben ist kurz und ich möchte es nicht damit verschwenden, in der gleichen Umgebung eingesperrt zu sein, bis ich sterbe. Es ist ein großes ,Fuck You’ an all die Bosse, die ich jemals hatte und all die Menschen, die mich abgebremst haben oder mir sagten, dass ich nicht gut genug sei.“

Das sehr persönliche, emotionale und berührende „Calling Home“ kommt balladig daher und veranschaulicht außerdem auf eindrucksvolle Weise den beachtlichen Stimmumfang des jungen Musikers. James Deacon verriet zu dem Song, dass er damit die „überwältigenden Gefühle, die ich nach der Diagnose eines Familienmitglieds mit Krebs im Endstadium durchmachte“ verarbeitete. Der Track sei aus der Perspektive von dessen Sohn geschrieben „und ich versuchte mir vorzustellen, wie es sich anfühlen musste, dass der [eigene] Vater davon betroffen ist.“ Den zweiten Vers habe James Deacon nach dem Tod des Krebskranken verfasst und ihn „aus dessen Perspektive basierend auf dem, was er in seinen letzten Tagen sagte“ geschrieben. Mit diesem Werk wolle der Sänger dessen Andenken ehren und dieses „unsterblich“ machen, wie er erklärte.

Weiter geht es mit dem hier schon vorgestellten düsteren Power-Track „Son of Apollo“, der sich mit der früheren Drogen- und Alkoholabhängigkeit des Musikers befasst. Mit dem Text beabsichtigte er „eine Bilderwelt einer drogeninduzierten Party voller falscher Freunde und Gruppenzwang [zu] kreieren“, so der Künstler.

„Mamma“ – was auch die aktuelle Single-Veröffentlichung von James Deacon ist – zeichnet sich durch einen an Jimi Hendrix erinnernden, düsteren Rocksound aus. Davon, wie gut dieser mit Rap zusammengeht, sollte sich jeder unbedingt selbst überzeugen. Zum gesellschaftskritischen Hintergrund von „Mamma“ ließ James Deacon verlauten: „Es geht darum, wie Technologie und soziale Medien meine Generation zerstört haben. Die meisten Menschen sitzen sich beim Abendessen gegenüber, während sie auf ihre Handys starren und ich glaube, dass die Welt ein wesentlich besserer Ort wäre, wenn wir alle weniger Zeit an unseren Geräten verbringen würden.“

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Rap-Parts gibt es auch bei der energiegeladenen, vorwärtstreibenden Motivations-Single „Look Out“ wieder, die eine Ode an die Meinungs-/Redefreiheit darstellt. Deren Botschaft lautet dem Musiker zufolge: „glaube an dich selbst und sei mutig mit deiner Meinung. Wenn man das ist, dann werden Menschen Notiz davon nehmen und sie werden nach dir Ausschau halten. […].“

„Monster & Me“ bildet schließlich den spannenden, düster-stimmungsvollen Schlusstrack der EP, bei dem Elektropop, himmlische Chöre und Hip-Hip kombiniert werden. Dabei geht es darum, wie wir unsere eigenen schlimmsten Feinde sind. Dazu erklärte James Deacon: „[Der Song] redet davon, wie wir im Leben Hindernisse und Phobien schaffen, um uns sicher zu fühlen und das Gefühl der Kontrolle zu haben aber in Wirklichkeit schaffen wir uns unsere eigenen Dämonen und Monster in unserer Vorstellung, was einen im Endeffekt selbst zum Monster macht.“

Fazit: Die Debüt-EP „The Calling“ von James Deacon liefert sechs powervolle Tracks mit aufregender musikalischer und ebensolcher gesanglicher Bandbreite. Unbedingt empfehlenswert!

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