Ruel: „too many feelings“ oder: Melancholie mit Sommer-Vibe

Glücklicherweise ist in der Musik alles möglich, will heißen, ein trauriger Text muss nicht notwendigerweise von einem strikt melancholischen Sound begleitet sein. Da kann es auch – wie in der neuen Single „too many feelings“ vom australischen Shootingstar Ruel – schon mal lauten: „Aufrichtigkeit bringt mich gerade um“ und das zu einem mehr sommerlichen, ins Unbeschwerte gehenden Vibe (und einen Steel-Pan-Sound gibt es dazu) – man beachte insbesondere den zum Mitsingen animierenden Ohrwurm-Chorus.

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Es ist es ja auch nicht so, dass jede/r Hörer*in bei jedem einzelnen Song, der im Radio läuft, gleich hingehen und den „analytisch auseinanderpflücken“ würde, statt ihn erst einmal einfach zu genießen. Bei „too many feelings“ von Ruel scheint es – für alle Interessierten – jedenfalls darum zu gehen, mit der ehrlichen und aufrichtigen Offenbarung seiner Gefühle bei einer Herzensdame genau das Gegenteil von dem bewirkt zu haben, was man wollte. Man kann es eben scheinbar auch keinem recht machen!

„too many feelings“ entstand erneut in Zusammenarbeit mit dem namhaften australischen Produzenten M-Phazes. Das Werk, das Ruel’s Erfolgsgeschichte fortführt, stellt dessen erste Song-Veröffentlichung nach seiner EP „Bright Lights, Red Eyes“ vom Oktober 2020 dar.

Und diese Erfolgsgeschichte des nun erst 17-Jährigen ist schon jetzt sehr beeindruckend. Mit gerade einmal 14 Jahren konnte er mit seiner Single „Don’t Tell Me“ bereits die Aufmerksamkeit von niemand Geringerem als Sir Elton John erregen. Dieser war von dem jungen Talent mit der reif klingenden souligen Stimme so angetan, dass er verlauten ließ: „die erstaunlichste Stimme, die ich je von einem Sänger im Alter von vierzehn Jahren gehört habe.“ So ganz nebenbei wurde dessen Song „Don’t Tell Me“ mit Gold ausgezeichnet und die weiteren Singles „Younger“ und „Dazed & Confused“ erreichten Platin-Status. „too many feelings“ ist auf dem besten Weg, es diesen gleichzutun. Unbedingt hörenswert!